Fortsetzung von Pannenberg:
Er behauptet, dass die Lehre von einem gerechten Krieg nichts mit der Verherrlichung des Krieges als solchen zu tun hat, sondern das sie sich nur mit der Humanisierung und Einschränkung von bewaffneten Konflikten befasst. Er gesteht aber ein, dass es manchmal notwendig ist einen Krieg zu führen, jedoch nur zu Verteidigungszwecken. Dies wäre vor langer Zeit einmal vertretbar gewesen, aber im Zeitalter der Atombomben sei es absurd zu behaupten, ein Krieg wäre notwendig. Auch ist es nach dem christlichen Glauben nicht human einen Zivilisten zu töten, denn die Quantität eines Mordes ist nicht einfach moralisch neutral, weil das Leben eines einzelnen zu wertvoll ist.
Aber dieser Zustand , der durch das Gleichgewicht des Schreckens gegeben ist, könnte sich durch weitere Fortschritte der Rüstungsindustrie (z. B. Atomtechnik) zumindest vorübergehend ändern, jedoch bleibt die Gefahr einer grausamen Auseinandersetzung. Laut Pannenberg müsse das christliche Nein zu einer Rechtfertigung eines Krieges tiefer begründet sein und eine kritische Revision der traditionellen Begriffsbildung des "gerechten Krieges" vorgenommen werden, denn dieser Begriff des "gerechten Krieges" ist eine Fiktion. Es hat noch nie einen gerechten Krieg gegeben und wird es nach Pannenberg auch nie geben.
Es hat früher gute Gründe für einige Staaten für einen Krieg gegeben, die auch vielleicht gut begründet waren, doch wären auch diese Konflikte vermeidbar gewesen. Aber auch ein so entstandener Krieg ist noch kein gerechter Krieg, er bleibt vielmehr ein unermessliches und unkalkulierbares Übel. Denn wenn ein Krieg einmal ausgebrochen ist, kann er sich nur schwer in seinen moralischen Schranken halten lassen, weil das Ziel einer sich rivalisierenden Partei die Niederwerfung oder Vernichtung des Gegners ist.
Pannenberg appelliert zum Schluss an alle Staaten der Welt, für eine rasche Beilegung des Krieges zu sorgen.